Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist zu einem wichtigen gesellschafts- und arbeitsmarktpolitischen Thema geworden. Insbesondere die Fragen nach dem Erwerbsverhalten von Frauen mit Kindern und der gleichberechtigten Arbeitsteilung in Partnerschaften stehen im Zentrum der aktuellen Diskussion. Da die Hauptverantwortung für Haushalt und Kinderbetreuung trotz einer Angleichung des Bildungsniveaus sowie der zunehmenden Annäherung auf Ebene der beruflichen Chancen größtenteils immer noch bei den Frauen liegt, sind hauptsächlich sie es, die im Falle eines Erwerbswunsches mit den Problemen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie konfrontiert sind und Benachteiligungen in Bezug auf berufliche Karrierechancen ausgesetzt sind.
Im Mittelpunkt der Analysen steht daher das Erwerbsverhalten von Paaren mit Kindern, welches aufgrund der zu leistenden Betreuungsaufgaben zeitlichen Restriktionen unterliegt und zwischen den beiden Partnern ausgehandelt werden muss. Weiterhin wird die Bedeutung verschiedener Einflussfaktoren auf die Realisierung einer gleichmäßigeren Aufteilung der Erwerbsarbeit bei Paaren untersucht. Dies sind neben sozioökonomischen und familialen Komponenten vor allem der Partnerschaftskontext sowie die beruflichen Rahmenbedingungen. Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland werden ebenfalls berücksichtigt. Als Datenbasis dient der Mikrozensus 2005, der mit dem Ad-Hoc-Modul zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf erstmals eine Untersuchung dieser Fragen auf der Basis amtlicher Mikrodaten ermöglicht.
2008 und 2009 wurden diese Arbeiten im Rahmen eines DFG-Projektes gefördert.
Bohr, Jeanette (2014): Realisierungschancen egalitärer Erwerbsmodelle: Analysen zur Erwerbsbeteiligung in Partnerschaften mit Kindern auf Basis des Mikrozensus. GESIS-Schriftenreihe, Band 14, Köln: GESIS.