Der Mikrozensus ist als rotierende Panelstichprobe angelegt, bei der die Haushalte eines Auswahlbezirkes vier Jahre lang befragt werden, wobei jedes Jahr ein Viertel der Auswahlbezirke ausgetauscht wird. Wegziehende Personen und Haushalte werden durch die nachziehenden Personen bzw. Haushalte ersetzt. Aufgrund der Stichprobengröße des Mikrozensus-Panels, das für die Erhebungszeitpunkte 1996-1999 rund 110.000 Personen umfasst, eröffnet die Weitergabe als Scientific Use File eine Vielzahl neuer Analysemöglichkeiten.
Die Voraussetzungen für die Erschließung der Daten für die Forschung wurden durch das vom BMBF und der DFG finanzierte Projekt (Laufzeit September 2003 - Dezember 2005) geschaffen. Projektpartner waren das Statistische Bundesamt, das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen, die Freie Universität Berlin (Prof. Dr. U. Rendtel; DFG-Projekt) und das GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften.
Im Projekt wurden ein zuverlässiges Verfahren der Zusammenführung der Längsschnittangaben erarbeitet, mögliche Verzerrungen aufgrund der räumlichen Mobilität für spezifische inhaltliche Fragestellungen untersucht und für deren Korrektur Gewichtungs- und Hochrechnungsverfahren entwickelt und validiert. Da die für die Bereitstellung von Mikrozensusdaten vorliegenden Anonymisierungskonzepte nur auf Querschnittsdaten bezogen sind, war ein Anonymisierungs- und Filekonzept für die Paneldaten notwendig.
Im Teilprojekt von GESIS wurden für ausgewählte Fragestellungen der Bildungs- und Arbeitsmarktforschung Analysen zur Stichprobenselektivität durchgeführt und in Zusammenarbeit mit den statistischen Ämtern ein Anonymisierungs- und Filekonzept für das Mikrozensus-Panel entwickelt.
Das Mikrozensuspanel 1996-1999 steht seit September 2006 als Scientific Use File zur Verfügung; siehe die Datendokumentation zum Mikrozensuspanel.