Warum schneiden Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem vergleichsweise schlecht ab? Zur Beantwortung dieser Frage werden die Investitionsmöglichkeiten der Familien genauer untersucht. Es wird argumentiert, dass Familien die ihnen jeweils zur Verfügung stehenden Ressourcen, Eigenschaften, Positionen, Güter etc. einsetzen können, um ihren Kindern die Realisierung höherer Bildungsabschlüsse zu ermöglichen. Allerdings sind Migrantenfamilien in diesem Investitionsprozess besonderen Restriktionen unterworfen, da ihnen hierfür oftmals bedeutsame Ressourcen fehlen. Aus systematischen Unterschieden in der Ressourcenausstattung verschiedener Bevölkerungsgruppen ergeben sich damit häufig sehr unterschiedliche Strategien der Bildungsinvestition.
Kristen, C. & Granato, N. (2004): Bildungsinvestitionen in Migrantenfamilien. Erscheint in: Bade, K. J., Bommes, M. & Münz, R. (Hrsg.): Migrationsreport 2004. Frankfurt: Campus Verlag.