Die als 3-Steller vorliegenden Berufsangaben im Mikrozensus zählen zu den für die Sozialstruktur- und Arbeitsmarktforschung zentralen Variablen, wenn differenzierte Analysen des wirtschaftlichen Wandels oder einzelner Gruppen auf dem Arbeitsmarkt durchgeführt werden sollen. Für die Darstellung sozio-ökonomischer Lagen sind die 3-stelligen Berufsordnungen der amtlichen Statistik jedoch oft zu differenziert. Als eine Alternative kommt die ebenfalls auf der amtlichen Klassifizierung der Berufe aufbauende Berufsklassifikation in Frage, die von Peter Blossfeld auf Basis von Daten der Volks- und Berufszählung von 1970 konstruiert wurde. Mit dieser Berufsklassifikation wurde das Ziel verfolgt, die Berufsgruppen in Bezug auf die allgemeine und berufliche Qualifikation sowie die beruflichen Aufgabengebiet möglichst homogen abzubilden. Die hohe Vergleichbarkeit der aktuellen Klassifikation der Berufe 1992 mit den früheren Fassungen von 1975 und 1970 erlaubte eine problemlose Übertragung auf die Mikrozensen ab 1973. Zur Frage, wie homogen die Berufsgruppen hinsichtlich Tätigkeitsschwerpunkt, Bildungsqualifikation, Stellung in der betrieblichen Hierarchie und Einkommenslage sind, wurden mit den Daten des Mikrozensus-Scientific Use File 1996 einfache bivariate Zusammenhänge untersucht. Hierbei waren jeweils deutliche Zusammenhangsmuster zwischen der Berufsklassifikation und den jeweiligen Merkmalen zur beruflichen Situation festzustellen. Dies spricht zusammenfassend für eine gute Brauchbarkeit der Berufsklassifikation von Blossfeld als sozio-ökonomische Klassifikation.