Neue Publikation: Alexandra Wicht, Nora Müller, Reinhard Pollak: Gendered wage returns to changes in non-routine job tasks: Evidence from German


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Alexandra Wicht, Nora Müller, Reinhard Pollak, Gendered wage returns to changes in non-routine job tasks: Evidence from Germany, Research in Social Stratification and Mobility, Volume 93, 2024, 100963, ISSN 0276-5624,
https://doi.org/10.1016/j.rssm.2024.100963.

 

Der Arbeitsmarkt weist eine anhaltende berufliche Segregation nach Geschlechtern auf, wobei Frauen und Männer innerhalb ihrer Berufe unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Frühere Forschungen legen nahe, dass nicht-routinemäßige Arbeitsaufgaben im Allgemeinen zu höheren Löhnen führen, insbesondere in Kontexten des digitalen Fortschritts. Diese Ergebnisse beruhen jedoch weitgehend auf Querschnittsdaten und vernachlässigen das Geschlecht als relevante Dimension der Ungleichheit.

Die Autor*innen analysieren Drei-Wellen-Paneldaten über neun Jahre aus dem deutschen Nationalen Bildungspanel, um die Beziehung zwischen Veränderungen bei nicht-routinemäßigen Arbeitsaufgaben und Löhnen nach Geschlecht zu untersuchen. In Anbetracht der eingeschränkten Möglichkeiten der Lohngestaltung in deutschen Unternehmen untersuchen sie außerdem, ob sich der Zusammenhang zwischen Aufgabenänderungen und Löhnen für Beschäftigte mit und ohne Arbeitsplatzwechsel unterscheidet, und zwar sowohl innerhalb als auch zwischen verschiedenen Berufssegmenten. Die Regressionsanalysen mit festen Effekten zeigen geschlechtsspezifische Assoziationen zwischen Veränderungen von nicht-routinemäßigen Arbeitsaufgaben und Lohnsteigerungen auf. Männer profitieren von der Ausführung komplexerer und eigenständigerer Aufgaben, mit zusätzlichen Gewinnen, wenn ein Arbeitsplatzwechsel zwischen den Segmenten mit einer Zunahme komplexer Aufgaben einhergeht. Umgekehrt ergeben sich für Frauen keine Lohnvorteile aus der Zunahme komplexer oder selbständiger Aufgaben.

Diese Ergebnisse unterstreichen die geschlechtsspezifischen Muster der Lohnzuwächse, die mit der Zunahme von nicht-routinemäßigen Arbeitsaufgaben verbunden sind, wobei Männer intra-individuell von Verschiebungen hin zu mehr nicht-routinemäßigen Arbeitsaufgaben profitieren.